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350 neue Arten im Himalaja entdeckt

Der kleinste Hirsch der Welt und ein 'fliegender' Frosch sind zwei von mehr als 350 neuer Tier- und Pflanzenarten, die in den vergangenen zehn Jahren im östlichen Himalaja von Forschern verschiedener Organisationen entdeckt wurden. Das Gebiet, wo die bisher unbekannten Arten leben, umfasst Bhutan, den Nordosten Indiens, den Norden Myanmars sowie Nepal und südliche Bereiche Tibets.

'Fliegende Frösche', ultramarin-blaue Blumen und...

Der hellgrüne, 'fliegende' Frosch hat an seinen langen roten Füßen so große Schwimmhäute, dass er von den Bäumen heruntergleiten kann. Zu den möglicherweise ältesten und heute noch lebenden Hirscharten gehört der maximal 80 Zentimeter hoch wachsende Blatt-Hirsch (Muntjak). Anfangs glaubten Forscher, dass es sich hierbei um ein Jungtier einer anderen Spezies handele, aber DNA-Tests bestätigten, dass es sich bei dem hellbraunen Tier mit großen Augen um eine eigenständige und neue Art handelt. Im indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh wurde eine Makakken-Art entdeckt, die in höheren Regionen lebt als andere Affen, nämlich in bis zu 3500 Metern. Auch bei den Pflanzen fanden die Forscher viele neue Arten. Darunter seien einige Orchideenarten und eine von chinesischen Botanikern entdeckte ultramarin-blaue Blume, die bisher nur in den Tiefen einer Schlucht in Tibet gefunden wurde.

Biologische Vielfalt des Himalajas

Der WWF-Report 'Der östliche Himalaja – Wo Welten kollidieren' beschreibt die neu entdeckten Arten detailliert. Unter den neu entdeckten Arten sind 242 Pflanzen, 16 Amphibien, 16 Reptilien, 14 Fische, zwei Vögel, zwei Säugetiere und mindestens 60 neue Wirbellose. Schon vor dem Report war der schwer zugängliche und dadurch teilweise noch biologisch unerforschte östliche Teil des Himalajas bekannt als die Heimat einer überwältigenden Anzahl von 10.000 Pflanzenarten, 300 Säugetierarten, 977 Vogelspezien, 176 Reptilien- und 105 Amphibienarten sowie 269 verschiedener Süßwasserfische. Die Region weist zudem die höchste Dichte an Bengalischen Tigern auf und ist der letzte Zufluchtsort des seltenen Panzernashorns. Diese enorme biologische Vielfalt dieser einzigartigen Natur ist akut durch die Auswirkungen des Klimawandels bedroht. Nur ein globales engagiertes Klimaabkommen kann diese Naturschätze des Himalajas retten.

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