Kriterien des ökologischen Monitorings

Der stetigen Beobachtung der Flächen kommt eine Schlüsselrolle im ganzheitlichen Weidemanagement zu. Erst so können Maßnahmen zum Schutz von Graslandschaften auch kontrolliert werden.

Ökologisches Monitoring, um wirksame Maßnahmen für den Naturschutz zu erkennen

Wir verlieren jeden Tag Boden, und zwar 10-mal schneller als dieser gebildet werden kann. Wüstenbildung, Erosion, Versalzung, Vergiftung und Bebauung sind hier nur einige entscheidende negative Faktoren. Dazu kommt der Verlust an Wasser, denn 60 % der Grundwasservorräte werden schneller verbraucht, als wieder durch natürliche Prozesse aufgefüllt werden können.

    Mit dem ökologischen Monitoring (EOV) des Savory Instituts arbeitet das Naturefund-Team, um die Einflüsse einer nachhaltigen Beweidung auf das Land messen zu können: Hat sich die Gesundheit und Produktivität des Ökosystems an einem Standort zum positiven entwickelt? Regenerieren sich durch die eingesetzte Methode der Landbewirtschaftung das Land und der Boden? Dabei werden qualitative und quantitative Daten über Bodenbedeckung, Wasserinfiltration, biologische Vielfalt und den Bodenkohlenstoff und -gesundheit gesammelt und genutzt, um die Gesundheit des Ökosystems zu bestimmen. 

    Generell sollen mit der Unterstützung des EOV Ökosystemprozesse nachhaltig positiv verändert werden. Eine stetige Beobachtung ist wichtig, um Veränderungen so früh wie möglich dokumentieren und einordnen zu können und Daten langfristig miteinander vergleichen und damit Entwicklungen erkennen zu können. Auch notwendige Gegenmaßnahmen können durch das systematische Prüfen der Ökosysteme eingeleitet werden. Eine besondere Aufmerksamkeit kommt dabei der Untersuchung der Bodenoberfläche zu.

    Erste Beobachtungen nach der Beweidung durch unsere Kuhherde

    Erste Beobachtungen der Auswirkungen der regenerativen Beweidung durch ein ganzheitliches Weidemanagement mit unserer eigenen Kuhherde zeigen positive Tendenzen auf:

    • Die Bodenbedeckung mit Pflanzen stieg um 20 %.
    • Nach Zählung der Insekten konnte ein Zuwachs an Artenvielfalt um ebenso 20 % nachgewiesen werden.
    • Die Qualität des Grases hat sich verbessert. Die Pflanzen sind allgemein als „jung, gesund und erholt" einzustufen und zeigen als Konsequenz ein vermehrtes Wachstum auf.
    Prüfung der Bodenbedeckung

    Die Bodenfläche ist der Schlüssel

    Ein geschultes Auge sieht bei der Betrachtung des Bodens viele Faktoren zur Einordnung des Bodenzustandes: Abstand der Pflanzen, Mulchmaterial, Bodendichte, Belüftung oder die Anteile an organischem Material. Aber auch Insektendichte, Sämlinge und die Qualität des Wasserabflusses sind entscheidende Kriterien.

    Nach dem Savory Institut werden beispielsweise die nachfolgenden Kriterien genauer untersucht werden, um die Entwicklung des Ökosystems feststellen zu können:

    1. Bodenoberfläche: Hier geht es um den allgemeinen Zustand der Fläche zwischen den Pflanzen. Ist dieser ggf. unbedeckt, verhärtet, aufgebrochen, oder auch leicht, locker und bedeckt? Wird der Boden durch Wind- oder Wassererosion geschädigt? Umso geschlossener die Fläche mit Pflanzen ist, umso besser. Auch eine lockere, aber nicht eroierende Fläche sind gute Anzeichen.

    2. Tierzeichen: Hier geht es um die Artenvielfalt auf der definierten Fläche. Sind direkt Tiere zählbar? Welche Anzeichen ihrer Anwesenheit wie beispielsweise Tierkot sind zu sehen?

    3. Mulch: Wenn vorhanden, sollten der Grad an Bodenbedeckung durch organisches Material einzustufen sein. Auch eine Einsortierung in frisch oder verrottet ist zu dokumentieren. Daneben ist zu beobachten, wie schnell die Zersetzung von Dung oder Streu vonstattengeht. 

    4. Zustand der mehrjährigen Pflanzen: Pflanzen, die schon länger als ein Jahr auf der Fläche leben, sollten genau unter die Lupe genommen werden. Wie ist ihr allgemeiner Zustand? Jung, reif, gesund, ausgelaugt, farbige Veränderungen oder der Tod können Charakteristika zur Beschreibung des Zustands sein. Gelbe Flecken in den Blättern können beispielsweise auf einen Nährstoffmangel wie z. B. einen Mangel an Stickstoff hinweisen.

    5. und 6. Anzahl an Grassorten und anderer Pflanzen: Erhoben wird auch die Anzahl an Gräsern. Hier wird untersucht, durch welche Arten sich die Fläche im prozentualen Vergleich zusammen setzt.

    7. Interessante Stellen werden vermerkt. z. B. ob noch ein Kuhfladen der letzten Beweidung zu sehen ist, oder ob diese vollständig von den natürlichen Prozessen zersetzt worden sind.

    Ökologisches Monitoring

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    Kühe für den Klimaschutz - Ökosysteme regenerieren

    Weideland regenerieren

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