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Von Kuckucksbienen und Einsiedlern

Rund um das geschlossene Laubwaldgebiet der Hohen Schrecke liegt ein Saum von Streuobstwiesen und kleinen Wäldchen, Lebensraum für zahlreiche Wildbienen, doch viele Wildbienenarten sind vom Aussterben bedroht.

Fast die Hälfte der Wildbienenarten gefährdet

Rund um das geschlossene Laubwaldgebiet der Hohen Schrecke liegt ein Saum aus Streuobstwiesen, kleinen, lichten Waldgehölzen und Trockenrasen, der teilweise bis zu einem Kilometer breit ausfällt. In diesem artenreichen Gebiet sind zahlreiche Wildbienenarten zu Hause. Sie bauen ihre Nester in die unbewachsenen und sonnenexponierten Lößlehmwände der alten Hohlwege. In Deutschland leben mehr als 550 Bienenarten. Weltweit wird ihre Artenzahl auf über 16.000 geschätzt! Wie die Honigbiene ist die Wildbiene enorm fleißig. Sie nutzt Pollen und Nektar als Nahrung für sich und ihre Brut. Dabei bestäubt eine einzige Wildbiene bis zu 5.000 Blüten pro Tag. Wildbienen sind als Blütenbestäuber unersetzlich – und doch haben sie in den letzten 40 Jahren erheblich abgenommen. In Deutschland stehen über 230 Wildbienenarten, also fast die Hälfte aller Wildbienenarten, auf der Roten Liste - sie sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Die Gründe sind bekannt: Verarmung der Landschaft, maschinengerechte große Felder und giftige Spritzmittel sind Hauptursachen für den Artenrückgang der Wildbienen. Eine reich strukturierte Landschaft mit kleinteiliger, extensiver Nutzung und die Bewirtschaftung sogenannter Grenzertragsstandorte wird immer seltener.

Einsiedler und Kuckucksbienen

Dabei sind die Wildbienenarten nicht nur als Blütenbestäuber wichtig, sondern ebenso interessant. Wussten Sie zum Beispiel, dass mitunter nur zwei Weibchen eine Brutgemeinschaft gründen, dass es viele Einsiedler unten ihnen gibt ebenso wie  „Kuckucksbienen“, also Wildbienenarten, die keine eigenen Nester bauen, sondern ihre Eier in die Brutzellen anderer nestbauenden Arten legen?  Bienennester findet man in leeren Schneckengehäusen, in abgestorbenem Holz oder in dürren Pflanzenstengeln. Doch die meisten Arten legen ihre Nester in der Erde an. Nicht nur unsere Pflanzen brauchen die Wildbienen, sondern auch andere Arten, z. B. nutzen einige Käfer, Schmetterlinge, Fliegen, Wespen und sogar Vogelarten Bienennester. Im „wilden Hügelland“ rund um die Hohe Schrecke können von März bis in den September hinein viele Arten beobachtet werden. Der Kauf von 600.000 m² Wildem Hügelland sichert Lebensraum und verhilft vielleicht der einen oder anderen Wildbienenart dabei, zu überleben.  Zum aktuellen Schutzprojekt

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