· Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Unsere Wälder sind krank

Hitze und Dürre setzen den deutschen Wäldern zu: Vier von fünf Bäumen haben eine lichte Krone.
Zum Waldzustandsbericht 2020 der Bundesregierung Christopher Reyer, Arbeitsgruppenleiter Waldresilienz am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung:

„Wälder weltweit werden vom menschgemachten Klimawandel getroffen – auch die Wälder in Deutschland. Der Trockenstress in den vergangenen Sommern setzt den Bäumen zu. Und zwar nicht nur in den heißen Monaten, sondern mit Langzeitfolgen: die vorgeschädigten Bäume werden in Folgejahren verstärkt von Insekten wie dem Borkenkäfer befallen. Klimaschutz ist Waldschutz: Wir müssen den Ausstoß von Treibhausgasen rasch reduzieren.“

„Wälder können dabei einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung unseres Klimas leisten. Einerseits binden intakte Wälder CO2, bremsen damit die Erwärmung und sollten daher nicht entwaldet werden. Anderseits kann Holz etwa im Hausbau klimaschädlichen Zement ersetzen, dabei wird das gebundene CO2 in den Gebäuden gespeichert. Hier ergeben sich teils Zielkonflikte zwischen Naturschutz und Holznutzung, die angepackt werden müssen. Dabei kann es kein Entweder-Oder geben, sondern es braucht – und das ist schwierig – ein differenziertes, auch regional unterschiedliches, angepasstes, nachhaltiges Waldmanagement. Eines, in dem sowohl Flächen bewirtschaftet als auch geschützt werden. Die vermehrten Störungen der letzten Jahre sind für die Wälder dramatisch - sie können aber auch als Chance gesehen werden, den Wald jetzt anzupassen und resilienter zu gestalten.“

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