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Schutz der Braunbären Spaniens

Im kantabrischen Gebirge in Asturien, einer autonomen Region in Nordspanien, leben die letzten Braunbären Spaniens. Sie sind vom Aussterben bedroht und auf der Suche nach Nahrung.

Drei Viertel seiner Nahrung sind Pflanzen

Der kantabrische Braunbär wird auch als europäischer Braunbär bezeichnet. Seinen Namen verdankt er seinem Lebensraum, dem kantabrischen Gebirge Nordspaniens in der Region Asturien. Dort leben zwei von einander getrennte Populationen: Die Bären im Osten und die Bären im Westen des Gebirges.

Der Braunbär gehört zu den Fleischfressern, doch seine Nahrung besteht zu rund drei Viertel aus pflanzlichen Bestandteilen. Das kann Obst sein wie Heidelbeeren, Brombeeren, Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Vogelbeeren oder auch Baumfrüchte wie Bucheckern, Haselnüsse, Eicheln und Kastanien.  Im Frühjahr, wo es noch kein Obst gibt, fressen sie hauptsächlich Wurzeln, Gräser und Kräuter. Die kantabrischen Braunbären jagen nicht selbst, sondern fressen die von anderen Raubtieren oder von Menschen liegen gelassenen Tierkadaver.

Der kantabrische Braunbär vom Aussterben bedroht

Die Geburtenrate der Braunbären ist leider rückläufig. Das liegt zum Einen an dem ungünstigen Geschlechterverhältnis in der spanischen Bärenpopulationen (es gibt wesentlich mehr Männchen als Weibchen) und zum Anderen an einer Unterernährung der Tiere. Eine ihrer Hauptnahrungsquellen in Asturien waren lange Zeit das Fallobst von Streuobstwiesen. Doch viele Wiesen verfallen, da die Menschen ihre Höfe aufgegeben haben und in die Städte gezogen sind.

Auch Wilderer machen Jagd auf die letzten Braunbären Spaniens. Ihr Pelz und das Fleisch wird verkauft. Die Zerschneidung seines Lebensraums und starke Jagd auf den Braunbären hat den Bestand in den letzten Jahrzehnten extrem verringert. Vor wenigen Jahren war die Zahl der wild lebenden Bären auf einen Tiefststand von weniger als 80 Tieren geschrumpft.

Dank der Schutzbemühungen vor allem von Fapas leben mittlerweile wieder schätzungsweise 200 Tiere im Westen des Gebirges. Doch im Osten herrschen immer noch verheerende Zustände u. a. illegale Wilderei. Dort ist der Bestand von 30 Tiere in den 1980er-Jahres auf 5 Bären gesunken.

„Ein lebender Bär bringt viel mehr als ein toter“ (Fapas)

Seit Mitte der 1980er Jahre kämpft Fapas für die Braunbären und versucht das Gebiet im Norden Spaniens als Lebensraum für die Tiere zu sichern. Die Initiative hat verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Tiere eingeleitet. Besonders wirksam ist die starke Präsenz von Rangern in den Brennpunktgebieten der Wilderei.  Außerdem wurde ein umfassendes Monitoringprogramm eingeführt, das Daten zur Verbreitung, Populationsdichte und Lebensweise der Braunbären sammelt. In den letzten Jahren wurden so wertvolle Informationen gewonnen und wirksame Schutzkonzepte entwickelt.

Dank Fapas ziehen heute wieder Bärinnen ihre Jungen in Gebieten auf, in denen es Jahrzehnte lang keinen Bärennachwuchs gab. Im Westteil des Kantabrischen Gebirges konnte die Wilderei stark eingedämmt werden. Der Bärenbestand hat sich dort bereits etwas erholt.

Naturefund ist mit ins Boot gestiegen

Auch wir wollen den Braunbären in Nordspanien helfen, indem wir die Bäume aufforsten, von denen sich die Tiere ernähren.  Auf ihrem Speiseplan und unserer Pflanzliste stehen daher hauptsächlich Fruchtbäume. Wir  pflanzen deshalb Maronen- und Obstbäume an, um die Nahrung der Braunbären sicherzustellen. Zusätzlich werden bärensichere Bienenstöcke aufgestellt. Dadurch wird die Bestäubung der Obstbäume gesichert.

Doch es wird noch viel Hilfe benötigt, um auch den Bären im Osten des Gebietes eine Zukunft zu schenken.

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