· Naturefund

Palmöl – nicht nur schädlich für die Natur

In fast jedem zweiten Produkt im Supermarkt befindet sich Palmöl. Doch für seine Herstellung werden nicht nur Regenwälder abgeholzt, enthaltene Schadstoffe können außerdem schwere Erkrankungen hervorrufen.

Warum Palmöl?

Palmöl versteckt sich in unzähligen Produkten von Keksen, Schokoladenaufstrichen und Tiefkühlpizza über Kosmetik bis hin zu Milchpulver und Babybrei. Aufgrund seiner konsistenz- und geschmacksbildenden Eigenschaften ist Palmöl nicht mehr aus der Industrie wegzudenken.

Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Rentabilität bauen vielen Bauern weltweit Palmöl an. Derzeit gibt es global ca. 12 Millionen Hektar Palmöl-Plantagen, was in etwa einem Drittel der Größe von Deutschland entspricht. Im Vergleich zu Raps- oder Sojaöl liefert Palmöl mehr als den dreifachen Ertrag pro Hektar Anbaufläche und ist daher für Bauern besonders lukrativ.

Schädliche Inhaltsstoffe

Dass für die Produktion von Palmöl große Teile von Regenwald gerodet werden, ist mittlerweile vielen bekannt. Doch Palmöl schadet nicht nur der Umwelt, sondern steht auch im Verdacht, schädlich für unsere Gesundheit sein. So enthält Palmöl Schadstoffe, die in Verdacht stehen, Krebs, Herz-Kreislaufstörungen und Diabetes hervorrufen zu können. Bei den Schadstoffen handelt es sich um Glycidyl-Estern und 3-MCPD.

Glycidyl-Estern und 3-MCPD entstehen bei der Raffination und somit industriellen Verarbeitung von Palmöl und werden vom Bundesinstitut für Risikobewertung als „Kontaminanten in Lebensmitteln, die ein gesundheitsschädigendes Potenzial aufweisen und daher in Lebensmitteln unerwünscht sind“ deklariert. Die beiden Stoffe werden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sogar als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Obwohl diese Schadstoffe auch bei der Erhitzung von anderen Pflanzenölen entstehen, entstehen sie bei keinem anderem Öl in so hoher Konzentration wie bei der Verarbeitung von Palmöl.

Es wird daher empfohlen, so wenig Palmöl wie möglich zu sich nehmen. Die EFSA legt als Höchstgrenze eine „tolerierbare Aufnahmemenge“ von 2 Mikrogramm 3-MCPD-Ester pro Kilogramm Körpergewicht fest. Diese Menge ist jedoch bei vielen Produkten schnell überschritten. So wäre der Grenzwert beispielsweise bereits nach zwei gegessenen Stücken Milka Erdbeer-Schokolade oder zwei dünn bestrichenen Broten mit Margarine erreicht. 

Weitere Informationen zu Palmöl:

Der Klimakiller Palmöl

EU zweitgrößter Verursacher tropischer Entwaldung

Regenwald Abholzung auf Rekordhoch

Natur schützen

Unterstützen Sie Naturefund und schützen Sie Natur.

Zurück zur Übersicht

Nächster Artikel