· Berliner Zeitung

Luft in Berlin ist sauberer geworden

Der Jahresbericht 2019 der Senatsumweltverwaltung zeigt: Die Menge an Feinstaub und Stickstoffdioxid hat abgenommen. 

 

Die Belastung durch Stickstoffdioxid und Feinstaubpartikel ist 2019 in Berlin stark zurückgegangen. Für diese beiden Schadstoffe wurden die niedrigsten Immissionsbelastungen seit Beginn der Messungen im Berliner Luftgütemessnetz festgestellt. Dies zeigt der Jahresbericht 2019 der Senatsumweltverwaltung, der am Montag veröffentlicht wurde.

Gerade an Hauptverkehrsstraßen, an denen 2018 der Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 µg/m³ im Jahresmittel noch deutlich überschritten wurde, seien die größten Verbesserungen der Werte erreicht worden, heißt es in dem Bericht. So sei beispielsweise die Stickstoffdioxid-Belastung von 2018 auf 2019 an der Leipziger Straße um 11 µg/m³, an der Silbersteinstraße und am Hardenbergplatz um jeweils 9 µg/m³ gesunken. Das entspreche einem Rückgang von bis zu 20 Prozent innerhalb eines Jahres. 

Bemerkenswert ist auch die Entwicklung in viel befahrenen und eng bebauten Hauptverkehrsstraßen: An jedem zweiten Messpunkt wurde laut dem Bericht 2019 der Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 µg/m³ im Jahresmittel eingehalten – im Vorjahr war dies nicht einmal an jeder fünften Station der Fall.

Feinstaub-Partikel: Zielwert der WHO scheint erreichbar

Eine weitere positive Entwicklung ist laut dem Bericht bei der Feinstaubbelastung festzustellen. Die EU-weiten Grenzwerte werden in Berlin schon seit einigen Jahren flächendeckend eingehalten. Im Jahr 2019 konnte die Feinstaubbelastung aber nochmals stark verringert werden.

An der Silbersteinstraße und an der Karl-Marx-Straße seien die Feinstaub-Jahresmittelwerte von 29 µg/m³ im Jahr 2018 auf 22 µg/m³ im Jahr 2019 gesunken, heißt es in dem Bericht. Die meisten Überschreitungen des Tagesmittels von 50 µg/m³ gab es demnach an der Frankfurter Allee. Festgestellt wurden 14, erlaubt sind 35 Überschreitungen pro Jahr. Diese Entwicklung lasse sogar eine flächendeckende Einhaltung des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen strengeren Feinstaub-Langzeit-Zielwertes von 20 µg/m³ erreichbar erscheinen, so die Senatsumweltverwaltung.

Corona-Auswirkungen noch unklar

„Die Luft ist deutlich sauberer geworden. Die Ergebnisse bestätigen, dass wir die Ursachen der Schadstoffbelastungen in Berlin richtig erkannt haben, unsere Maßnahmen zur Luftreinhaltung zielgerichtet sind und Wirkung zeigen“, sagte Umweltsenatorin Regine Günther dazu.

Aktuell sei davon auszugehen, dass sich der Abwärtstrend der Stickstoffdioxid- Immissionsbelastung weiter fortsetzt und die flächendeckende Einhaltung des Grenzwertes für das Jahresmittel von 40 µg/m³ 2020 erreicht werde, so die Senatsumweltverwaltung. Es bleibe abzuwarten, ob es infolge der Corona-Pandemie zu einer signifikanten Zunahme des Kfz-Verkehrs kommt – und wie sich dieser auf die Luftgüte auswirkt. Nach der Jahresbilanz 2020 könne entschieden werden, ob und in welchen Straßen die Durchfahrverbote aufgehoben werden können.

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