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Lachse haben nichts zu lachen

Ursprünglich wurden die Lachsfarmen gelobt, da sie die Jagd auf den wildlebenden Lachs drastisch einschränkten. Doch mehr und mehr werden die Lachsfarmen zu einer Bedrohung für die letzten Wildbestände.

Lachse aus Fischfarmen bedrohen Wildlachse

Liebe Leserin, lieber Leser  Einem neuen WWF-Bericht zufolge entkommen jedes Jahr etwa eine halbe Million Zuchtlachse ihren Käfigen. Hauptursachen sind Schlupflöcher, die auf Fahrlässigkeit sowie unzureichende Vorsichtsmaßnahmen und mangelhafte Schulungen der Angestellten zurückzuführen sind. Viele Lachse entwischen zum Beispiel beim Umsetzen in einen anderen Zuchtkäfig. Mittlerweile bedrohen die entflohenen Zuchtlachse die Bestände ihrer wild lebenden Verwandten durch die Konkurrenz um Nahrung und Fortpflanzungspartner. Die im offenen Wasser verankerten Netzkäfige der Fischfarmen sind darüber hinaus durchsetzt mit Parasiten wie die Seelaus und anderen Krankheitserregern, die immer öfter auch die Wildlachse infizieren.

Der Bestand wildlebender Lachse nimmt ab

Die vorliegende WWF-Studie widerlegt das von den Befürwortern der Fischfarmen ins Feld geführte Argument, dass die Fischzucht zur Erholung der wild lebenden Bestände beitrage, denn bereits heute ist einer von vier Lachsen in Norwegens Flüssen ein Flüchtling aus einer Fischfarm. Dabei kommt es immer häufiger zur Vermischung von Zucht- und Wildlachsen und der Gen-Pool wie auch die Widerstandsfähigkeit der Wildlachse wird schwächer. Langfristig, so befürchten Forscher und Forscherinnen, wird es immer weniger Nachkommen von wildlebenden Lachsen geben.

Norwegen - Heimat des Wildlachses

Jedes Jahr werden in Norwegens Fischfarmen 500.000 Tonnen Lachs und Regenbogenforelle produziert. Die Fischzucht gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Landes. Gleichzeitig ist Norwegen die Heimat der Hälfte aller wild lebenden Atlantischen Wildlachse. Deren Bestände sind durch den Bau von Dämmen und Umweltverschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft bereits in vielen Regionen zusammengebrochen. Dämme und andere Flussbauten stören den Weg der Lachse zu ihren Laichgründen und verhindern somit die Fortpflanzung. Die Produktion und der Kauf von Bio-Lachs ist ein erster Schritt, um den wildlebenden Lachs zu schützen. Doch weitere Schritte müssen folgen, um den wildlebenden Bestand dauerhaft zu erhalten.

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