Extreme Wetterereignisse nehmen zu
Was sich in den letzten Jahren und Monaten immer stärker angebahnt hat, wird nun Realität: Laut einer Studie des Scientific Reports werden Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürreperioden und intensive Regenfälle immer wahrscheinlicher und häufen sich zunehmendes. So bündeln sich lang anhaltende Wetterlagen im Sommer vermehrt über dem Nordatlantik, Europa und Sibirien und begünstigen sich gegenseitig. Dadurch sind alleine in Europa schon über 70 % der Landflächen von länger verharrenden Wetterlagen betroffen. Für uns in Europa bedeutet dies, dass wir mehr und mehr mit stärkeren und auch gefährlicheren Wetterereignissen zu kämpfen haben werden.
Um die Studie mit entsprechenden Analysen zu belegen, wurden zwei extreme Ereignisse aus den letzten Jahren näher betrachtet. Zum einen die Hitzewelle 2010 in Russland und den außergewöhnlich trockenen Sommer 2018 in Europa. Festgestellt wurde hierbei, dass das Wetter sich im allgemeinen beständiger verhält. Vor allem die im Sommer andauernden Hitze- und Niederschlagswellen dauern nicht nur länger, sondern sind auch intensiver als vor einigen Jahrzehnten. Je länger diese Wetterlagen andauern, desto intensiver können die Extreme werden, sowohl hinsichtlich der Wärme und Trockenheit, als auch hinsichtlich des Dauerregens.
Gründe für diesen Umschwung
Zurückzuführen sind die lang anhaltenden Wetterbedingungen vor allem auf die Veränderung der Atmosphäre. Haben sonst Westwinde aus den oberen Atmosphärenschichten die Wettersysteme vorangetrieben, sind sie heute schwächer geworden und Wetterbedingungen verharren länger an einem Standort. Dadurch gibt es statt einigen regnerischen Tagen eher starke Regenfälle, die sich über mehrere Wochen hinziehen und schlussendlich zu Überschwemmungen führen können.
Studie zeigt neuen Ansatz zur Datenauswertung
Die Daten wurden innerhalb der Studie mithilfe von sogenannten neuen Bilddaten-Vergleichsmodellen analysiert. Diese tasten systematisch Muster in der Atmosphären ab und helfen dabei abzuschätzen, ob die Wetterzirkulationsmuster sich im Laufe der Zeit verändern oder ob diese stabil bleiben. Hierdurch können schlussendlich Klimaauswirkungen besser interpretiert werden. Testweise wurde dieselbe Methode bei bisherigen Klimamodellen, die durch Computersimulation entstanden sind, getestet. Herauskristallisiert hat sich hierbei, dass sich gerade durch Computersimulation insbesondere über Europa keine lang anhaltenden Wetterlagen nachweisen lassen. Dass es diese jedoch gab, konnten wir in den letzten Monaten und Jahren sehen.
Die gesamte Analyse und den Report dazu finden Sie hier.