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Durst nach Konsum, zu einem hohen Preis

Jeden Tag mindestens einmal Fleisch, am Monatsanfang stets eine neue Jeans im Kleiderschrank und im Sommer dann doch bitte einmal um die halbe Welt, der Großteil der deutschen Bevölkerung lebt im Überfluss. 

Deutschland - die Konsumgesellschaft 

Für einige Menschen empfinden diesen maßlose Konsum als Horrorvorstellung. Dabei handelt es sich jedoch leider um eine Minderheit, denn eins ist klar: der Großteil der deutschen Bevölkerung lebt im Überfluss. Der Konsum von Gütern oder Dienstleistungen nimmt in der gegenwärtigen Situation einen enorm hohen Stellenwert an. Alleine in 60 Sekunden werden in Deutschland 140.000 Kaffeetassen und 200.000 Zigaretten konsumiert, und der alleinige Umsatz der Edeka Gruppe liegt minütlich bei 80.000 €. 

Motive des Konsums

Konsum ist ein starkes psychologisches Phänomen, so beschäftigt sich ein Teilbereich der Psychologie alleinig mit dem menschlichen Erleben und dem Verhalten beim Erwerb, dem Konsum und Verbrauch von Produkten. Der ansteigende Konsumtrend entwickelte sich zunächst nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach Jahren des Verzichts schien das Konsumieren schon fast zu einem Grundbedürfnis zu mutieren, ganz nach dem Motto: „immer mehr, immer besser, immer schöner“. Der Massenkonsum erschien für viele als das angestrebte Ziel „ Lieber heute konsumieren, denn wer weiß, was morgen ist“. So war es früher noch üblich Kleidung zu flicken, Möbel, Schuhe und Spielzeug zu reparieren und einige Teile sogar weiter zu geben, so wird heute vieles einfach neu gekauft, anstatt es weiterzuverwenden. Und auch die die modernen Trends, wie die Digitalisierung bieten eine gefährlichen Nährboden für die aufkommende Luxussucht. Das Internet eröffnete völlig neue Dimensionen des Konsums, so kann der Durst nach den neusten Produkten scheinbar grenzenlos per Mausklick gestillt werden. Doch diese grundlegende gesellschaftliche Veränderung zieht Folgen mit sich.

Der versteckte Preis des Konsums

Ein gesteigertes Konsumverhalten führt in erster Linie auch dazu, dass die entsprechenden Industrien sich vergrößern, um die gestiegene Nachfrage überhaupt bedienen zu können. In aller Regel geschieht dies in wesentlich ärmeren Ländern und oftmals sogar in Nationen, die den Schritt zur Dienstleistungsgesellschaft noch nicht vollzogen haben. Oft leiden die dort für den Westen produzierenden Arbeitskräfte unter schlechten Arbeitsbedingungen und sehr geringen Löhnen, von denen nicht einmal die Lebenserhaltungskosten bezahlt werden können. Jedoch sind viele auf ihre Arbeitsplätze angewiesen. Die Kluft zwischen den Industrieländern im Überfluss und denen, die für diesen Konsum zum Hungerlohn am Existenzminimum schuften, ist unübersehbar.

Doch Deutschland lebt nicht nur im Überfluss, wir werfen einen Großteil der Konsumgüter auch einfach wieder in den Müll. So landen pro deutschen Einwohner etwa 18 kg Kleidung und jedes dritte Lebensmittel weltweit im Müll. Das entspricht in Deutschland täglich einer Menge von circa 35.000 Tonnen an genießbaren Nahrungsmitteln, die fast 2000 mittelschwere LKWs füllen könnten, und das JEDEN Tag.

Nicht genug damit: Zahllose Konsumgüter bestehen zu Teilen oder ganzheitlich aus Ressourcen, die oft nicht nachwachsen und nicht endlos vorhanden sind. So werden beispielsweise bei der Herstellung von Kunststoff viele Ressourcen wie Kohle, Erdöl oder Erdgas genutzt. Demnach fördert der Konsum nicht nur die Entstehung von Müll und den Abbau von endlichen Ressourcen, sondern trägt zu einem hohen Maß zur zunehmenden Umweltverschmutzung bei. Mehr als  70 % der Treibhausgase in Europa werden direkt oder indirekt durch die Konsumentscheidungen verursacht.

(Quelle: planet-wissen)

S.G.G.

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