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Der Amazonas-Regenwald

Derzeit brennt der Amazonas-Regenwald – Ganz Südamerika meldet ungewöhnlich viele Brandherde.

Der Regenwald

Der tropische Regenwald rund um den Amazonas hat eine Fläche von rund acht Millionen Quadratkilometern. Er stellt den größten tropischen Regenwald und gleichzeitig den größten Kohlendioxid-Speicher der Welt dar. Circa 65 Prozent seiner Fläche entfallen auf Brasilien. Die restlichen 35 Prozent verteilen sich auf Peru, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Bolivien, Guyana, Suriname sowie Französisch-Guyana. Der Amazonas-Regenwald beheimatet eine einzigartige Biodiversität: Jede zehnte bekannte Pflanzen- und Tierart ist hier angesiedelt. Damit beinhaltet er die größte Biodiversität aller tropischen Wälder.

Die „Lunge der Erde“ steht in Flammen

Die Zahl der Waldbrände in Brasilien ist im Jahr 2019 dramatisch angestiegen: Das brasilianische Weltraumforschungsinstitut INEP hat seit Jahresbeginn bereits 78.000 Brände in Brasilien registriert, welche sich vor allem auf die Bundesstaaten am Amazonas konzentrieren. Somit wurden in diesem Jahr bisher 80 Prozent mehr Brandherde entdeckt wie im Vorjahr – So gab es im gleichen Zeitraum im letzten Jahr 39.759 Brände. Berichten zufolge wurden die meisten Brände zuletzt im Bundesstaat Mato Grosso gemeldet. Hier wird vor allem Rinderzucht betrieben.

Doch ganz Südamerika meldet selbst für die Trockenzeit erschreckend viele Brände. Besorgniserregend ist die Lage auch in Bolivien: Hier sind innerhalb von zwei Wochen fast eine Million Hektar Wald verbrannt – eine doppelt so große Menge wie sonst pro Jahr verbrennt.

Welche Folgen haben die Brände?

Der Regenwald hilft bei der Klimaregulierung, denn neben der Speicherung von Kohlendioxid kann ein Baum mehr als 1000 Liter Wasser pro Tag an die Atmosphäre abgeben kann, wodurch im Regenwald 20 Milliarden Tonnen Wasser pro Tag verdunsten.  Somit wirkt das Regenwaldgebiet wie eine riesige Wärme- und Wasserpumpe und beeinflusst das gesamte Klima Südamerikas. Denn Passatwinde transportieren warme, feuchte Luft zum Regenwald. Dort liegt wegen der hohen Luftfeuchtigkeit morgens viel Nebel in der Luft. Die Sonne löst den Nebel auf und es bilden sich Wolken. Ein Teil dieser Wolken regnet sich über dem Regenwald ab. Der Rest fliegt als „fliegende Flüsse“ weiter in Richtung der Anden, sodass auch Argentinien, Uruguay und weitere mittel- und südamerikanische Länder vom Regen profitieren.

Allerdings hat sich dieser Kreislauf in den letzten Jahren abgeschwächt, da immer mehr Regenwald für die Viehzucht und den Sojaanbau gerodet werden. Die gerodeten Flächen speichern weniger Wärme als der Regenwald, wodurch weniger Wolken entstehen, was wiederum Dürren und Waldbrände begünstigt. Der Regen fehlt aber nicht nur im Regenwald, sondern auf der gesamten Strecke, die die fliegenden Flüsse normalerweise zurücklegen. Die Zerstörung des Regenwaldes hat somit schwerwiegende Folgen für die Wasserversorgung, die Stromproduktion und die Landwirtschaft.

Die Brände zerstören außerdem den Lebensraum vieler Tierarten und Pflanzen, viele darunter sind endemisch. Problematisch ist dies nicht nur wegen des Wertes der Artenvielfalt an sich, sondern auch, da ein artenreicher Wald besser auf Klimaveränderungen reagieren kann. Ähnliches zeigte eine Studie des WWF, demnach Wälder auf eine intakte Tierwelt angewiesen sind. So werde laut der Studie die Fähigkeit der Pflanzen Kohlendioxid zu binden durch eine intakte Tierwelt positiv beeinflusst, was sich wiederum positiv auf den Baumbestand auswirkt.

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