Im Januar wird erstmals ein CO2-Preis für den Verkehrs- und Wärmesektor in Deutschland eingeführt. Er soll zunächst 25 Euro pro Tonne CO2 betragen, jedoch bis 2025 auf 55 Euro ansteigen. Für die Erreichung der Klimaziele 2030 wären aber noch deutlich höhere Preise nötig.
Eine Befragung unter rund 6500 deutschen Haushalten durch Forsa im Auftrag des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der University of Oxford zeigt: Sogar ein Preis von 100 Euro pro Tonne CO2 könnte mehrheitlich unterstützt werden, wenn die Einnahmen durch die CO2-Bepreisung in Form von Pro-Kopf-Transfers an die Bevölkerung zurückerstattet werden.
Ohne eine Rück-Erstattung wird nur ein relativ niedriger Preis von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Eine solche „Klimadividende“ wurde bereits im Vorfeld des Klimaschutzpakets 2030 vorgeschlagen, scheiterte aber and rechtlichen und politischen Hürden. Die Studie legt nahe, dass die Überwindung dieser Hürden mit hoher Priorität angegangen werden sollte.
Dazu Ko-Autor Michael Pahle, Klimaforscher am PIK: „Konkret relevant sind unsere Ergebnisse für die Weiterentwicklung des Brennstoffemissionshandels, der im nächsten Jahr an den Start geht. Langfristig werden hohe Zertifikats- bzw. CO2-Preise nur dann möglich sein, wenn die Verteilung der Kosten als fair erachtet wird. Das zeigt nicht zuletzt die Debatte darum, wer den CO2-Preis-Aufschlag auf die Heizkosten zahlen soll – Mieter oder Vermieter.“
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