· PIK Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Buchveröffentlichung: Die Herausforderung globaler Nachhaltigkeit annehmen

Das Buch „Global Sustainability - A Nobel Cause“ greift die zentralen Streitfragen auf, über die auf der Klimakonferenz in Kopenhagen keine Einigung erreicht wurde, und zeigt neue Lösungsansätze auf.

Strategien für die Eindämmung des Klimawandels

Die Autoren sind Physik-, Chemie-, Medizin-, Wirtschafts- und Friedensnobelpreisträger, sowie Entscheidungsträger aus der Politik, Vertreter großer Nicht-Regierungs-Organisationen und anerkannte Experten der Nachhaltigkeitswissenschaften. In ihren Beiträgen entwerfen sie Strategien für die Eindämmung des Klimawandels und für eine globale nachhaltige Entwicklung. Das Buch ist online frei verfügbar.

Klüge Köpfe entwickeln Lösungsansätze

Die neue Veröffentlichung der Cambridge University Press baut auf die Vorträge und Diskussionen des ersten Nobelpreisträger-Symposiums zur globalen Nachhaltigkeit 2007 in Potsdam auf. „Die Idee der Nobelpreisträger-Symposien besteht darin, mit einigen der klügsten Köpfe unserer Zeit Lösungsansätze für einige der dringlichsten Probleme unserer Zeit zu entwickeln“, sagt Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Initiator der Symposiumsreihe.

Leitfaden für die Wende zur globalen Nachhaltigkeit

Das Buch könne als Leitfaden für die Wende zur globalen Nachhaltigkeit dienen. „Man könnte vermuten, dass die Kopenhagener Konferenz erfolgreicher verlaufen wäre, wenn es zur Pflichtlektüre der Delegierten gehört hätte“, fügt Schellnhuber hinzu. Die über 30 Kapitel sind eine Mischung provozierender Essays und allgemeinverständlich geschriebener wissenschaftlicher Artikel. Die Themen reichen von neuen Erkenntnissen der Klimaforschung über technologische Innovationen und ökonomische Anreizsysteme bis hin zu Fragen der Kommunikation und unterschiedlicher Werte und Überzeugungen.

Klimawandel und globale Armut hängen zusammen

Der bekannte britische Ökonom Nicholas Stern stellt seinen Vorschlag eines „Globalen Deals“ für Klimaschutz und Entwicklung in Grundzügen vor. „Klimawandel und globale Armut sind zwei Seiten derselben Medaille. Beide Herausforderungen müssen gemeinsam angegangen werden. Versagen wir bei der einen, werden wir auch die andere nicht bestehen“, sagt Stern. Sunita Narain vom Indischen Centre for Science and Environment beschreibt, wie dabei zwischen reichen und armen Ländern differenziert werden muss. Um einen gerechten globalen Vertrag über den Zugang zu Allgemeingütern schließen zu können, müssen die unterschiedlichen Entwicklungsgeschichten und Emissionsverläufe von Industrie- und Entwicklungsländern berücksichtigt werden, argumentiert Narain.

Vergleich der Klima- mit der Ozonloch-Krise

Mario Molina von der University of California in San Diego, der als einer der ersten Wissenschaftler die chemische Zerstörung der Ozonschicht der Erde beschrieben hat, vergleicht die Klima- mit der Ozonloch-Krise. Der Nobelpreisträger schöpft aus seiner Erfahrung mit der Bekämpfung des Klimawandels und der Luftverschmutzung in Entwicklungsländern. “Das Klimawandel- und das Luftqualitätsdilemma zu lösen ist nicht nur aus rein wirtschaftlichen Gründen vernünftig, sondern auch aus ethischer Sicht eine Pflicht unserer Generation“, schreibt Molina.

Gegenseitiges Vertrauen ist wichtige Voraussetzung

Medizin-Nobelpreisträger John Sulston legt eindringlich dar, dass gegenseitiges Vertrauen eine Voraussetzung für die globale Wende zur Nachhaltigkeit sei, solange einzelne Staaten sich auf Kosten der Mehrheit Vorteile verschaffen könnten. Gegenseitiges Vertrauen könne sich aber nur durch uneingeschränkten Zugang zu Informationen und den Austausch von Wissen bilden. Das Buch schließt mit dem Potsdam Memorandum, in dem die Potsdamer Symposiumsteilnehmer den Beginn einer Großen Transformation forderten. Diese umfassende Umgestaltung der Beziehung Mensch-Umwelt ist Dreh- und Angelpunkt aller Buchkapitel. Das Buch online erhältlich bei:
www.nobel-cause.de/bookWeiter zum Postdam Institut für Klimafolgenforschung

Natur schützen

Unterstützen Sie Naturefund und schützen Sie Natur.

Zurück zur Übersicht

Nächster Artikel