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Borkenkäferplage – die Zerstörung der deutschen Wälder?

Nicht nur die verehrenden Waldbränden in Brasilien sind besorgniserregend. Auch den Wäldern Mitteleuropas geht es nicht mehr gut. 

„Vorstufe zur Apokalypse?“

Viele Baumarten haben massive Probleme. Nicht nur, dass die Bäume den ganzen Tag bei weit über 30 Grad der Sonne ausgesetzt sind und nur wenig Wasser zur Verfügung haben, der Borkenkäfer gefährdet zunehmend die deutschen Wälder. So hat dieser in Hessen, NRW und Sachsen-Anhalt bereits massive Schäden angerichtet.

Doch warum sind Borkenkäfer so schädlich? 

Die meisten Arten besiedeln lediglich geschädigte oder bereits abgestorbene Nadel- oder Laubbäume. Einige aber sind gefährliche Waldschädlinge die auch gesunde Bäume befallen und die sich unter günstigen Bedingungen so sprunghaft vermehren, dass sie gesamte Waldbestände flächig zum Absterben bringen können. Borkenkäfer bohren sich dazu durch die Rinde ihrer Wirts-Baumarten wie beispielsweise der Fichte und legen dort Brutgänge für ihre Nachkommen an.

Reaktion auf befallene Bäume

Das effektivste Methode gegen den Schädling ist ein Kahlschlag. "Wir sind hier einem Drama unterworfen", so Kersten Eidam, ein Förster. Um den Wald zu schützen, müssen die vom Borkenkäfer befallenen Bäume so schnell wie möglich gefällt und abtransportiert werden. Deshalb will das Bundesland im Kampf gegen die Schädlingsplage die Hilfe des Militärs in Anspruch nehmen. Vor allem bei logistischen Problemen, wie dem Abtransportieren der gefällten Bäume, wäre militärische Unterstützung äußerst hilfreich.

Leichtes Spiel für Schädlinge durch Klimaveränderungen und fehlende Fressfeinde

Laut Hessenforst haben Dürre und Hitze die massenhafte Vermehrung des Schädlings im Wald begünstigt. Doch die derzeitigen klimatischen Veränderungen begünstigen nicht nur die Vermehrung der Borkenkäfer, durch die warmen Temperaturen kommen auch andere Insekten und Spinnen aus den Subtropen nach Deutschland. So weisen einige Teile Deutschlands mittlerweile eine plagenähnliche Vermehrung von den sogenannten Schwammspinnerraupen auf. Durch eine explosionsartige Vermehrung haben die Raupen beispielsweise bei Markranstädt, westlich von Leipzig, einen 20 Hektar Wald bevölkert, und dabei ganze Bäume kahl gefressen. Zuvor waren Bilder aus Gunzenhausen (Bayern) und Gera (Thüringen) mit großen Mengen der schwarzen, haarigen Raupen auf Häuserwänden und Bäumen aufgetaucht. Und auch der Asiatische Laubholzbockkäfer stellt eine potentielle Bedrohung der heimischen Bäume dar. Der Käfer befällt gesunde Bäume und kann diese bei starkem Befall zum Absterben bringen. 

Allgemein kann man sagen, dass all diese exotischen Tiere ein klares Problem darstellen, weil hier bei uns ihre natürlichen Feinde fehlen. Unsere heimischen Tiere müssen sich erst auf die neue Kost einstellen.

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