Hitze und Trockenheit schwächen die Wälder
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder sind vielfältig und oft weniger sichtbar als die, die Menschen direkt betreffen. Bäume leiden unter Wassermangel, was sie anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer und Krankheiten durch Pilze macht. Bäume, die zu wenig Wasser bekommen, sterben oft ab, was gravierende Folgen für die Ökosysteme hat.
Deshalb kommt den Förstern und Forstwissenschaftlern eine entscheidende Rolle zu: Sie müssen unsere Wälder so anpassen, dass diese auch in Zukunft überleben können. Dabei setzen sie auf drei Hauptmethoden, um Bäume zu pflanzen, die besser mit höheren Temperaturen und längeren Trockenperioden umgehen können.
1. Übergang zu Laubbäumen
Eine der wichtigsten Strategien besteht darin, in tieferen Lagen weniger Nadelbäume zu pflanzen und stattdessen auf Laubbäume zu setzen. Besonders die Fichte, ein Nadelbaum, der seit Jahrhunderten wegen seines Holzes in ganz Deutschland angebaut wird, ist von der Trockenheit stark betroffen.
Fichten haben flache Wurzeln, die in den oberen Bodenschichten bleiben. Während das in den feuchten Bergregionen kein Problem ist, leiden Fichten in tieferen Lagen, weil dort die Böden schneller austrocknen. Bäume mit tieferen Wurzeln, wie viele Laubbäume, können hingegen Wasser aus tieferen Schichten aufnehmen und so längere Trockenperioden besser überstehen. Daher werden immer mehr Fichten durch Laubbäume ersetzt, die robuster gegenüber Stürmen und Trockenheit sind.
2. Geförderte Ausbreitung einheimischer Baumarten
Selbst viele Laubbäume, die traditionell in unseren Wäldern wachsen, haben Schwierigkeiten, sich an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Der Grund dafür liegt im genetischen Material dieser Bäume. Sie sind an kühlere und feuchtere Bedingungen gewöhnt, die in der Vergangenheit vorherrschten. Ein junger Baum, der heute wächst, ist genetisch auf das Klima von früher ausgelegt, und das könnte ihn in den kommenden Jahrzehnten gefährden.
Die Lösung könnte die sogenannte unterstützte Migration sein. Dabei werden Samen von einheimischen Baumarten aus Regionen verwendet, die bereits an wärmeres und trockeneres Klima gewöhnt sind. Zum Beispiel gibt es Buchen in Südeuropa, deren genetisches Material besser an Trockenheit angepasst ist. Diese Bäume könnten in Deutschland gepflanzt werden, um widerstandsfähige Wälder für die Zukunft zu schaffen.
3. Einführung exotischer Baumarten
Eine dritte Methode ist die Einführung von Baumarten aus wärmeren Regionen, wie dem Mittelmeerraum. Diese Bäume sind bereits an heiße und trockene Sommer gewöhnt und könnten daher in Deutschland gut gedeihen. Ein Beispiel ist die Zerreiche, die in Südeuropa wächst und Trockenheit von zwei bis drei Monaten gut verkraftet. Allerdings ist diese Methode umstritten, da exotische Arten in der Vergangenheit auch negative Folgen hatten, wie die Verdrängung einheimischer Pflanzen oder Gefahren für die lokale Tierwelt. Daher muss bei der Auswahl der Baumarten sorgfältig vorgegangen werden, um solche Probleme zu vermeiden. Durch den Übergang zu Laubbäumen, die unterstützte Migration von genetisch angepassten einheimischen Arten und die Einführung exotischer Arten können Förster dafür sorgen, dass unsere Wälder auch in Zukunft gesund bleiben.
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Quellen: Spiegel, Nature, Tagesschau