Weiter Blick in intakte Regenwälder der Bergkette Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien
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Regenwälder in Kolumbien – nach wie vor von Abholzungen bedroht

Von 2000 bis 2015 verzeichnete Kolumbien noch eine der geringsten Entwaldungsraten in Lateinamerika. Der Grund: Mehr als 50 Jahre herrschte Bürgerkrieg zwischen linken Guerillagruppen, rechten Paramilitärs und dem kolumbianischen Militär.

Die größte Rebellengruppe "Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia" (FARC) versteckte sich dabei im dichten Wald vor den Behörden, war also an dessen Erhalt interessiert. Als die FARC-Rebellen 2014 einen Waffenstillstand ausriefen und zwei Jahre später einen Friedensvertrag mit der kolumbianischen Regierung unterschrieben, endete der jahrzehntelange Bürgerkrieg – und eine weitreichende Zerstörung des Waldes begann.

Friedensabkommen befeuerte Waldzerstörung

Der Primärwaldverlust in Kolumbien nahm nach dem Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens aus dem Jahr 2016 rapide zu, denn der Friedensvertrag beendete zwar den gewaltsamen Konflikt, führte aber auch zu einem Machtvakuum auf zuvor besetzten Gebieten. Katasterdaten oder offizielle Landeigentümer gab es aufgrund des lange andauernden Bürgerkrieges häufig nicht mehr. Als Folge rodeten und besetzten beispielsweise Viehzüchter die Flächen, mit der Hoffnung irgendwann den offiziellen Besitztitel des Landes zu erhalten. Daneben trieben und treiben aber auch der illegale Bergbau und auch der Kokaanbau die Entwaldung weiter voran.

Zwar hat Kolumbiens Regierung versprochen, den Wald zu schützen – so schloss sich das Land der New York Declaration on Forests an, einer Waldschutzinitiative unter dem Dach der Vereinten Nationen. mit dem Ziel, die Entwaldung bis 2030 auf netto null zu senken – doch bislang gelang es der Regierung nicht, die Entwaldung wesentlich aufzuhalten.

Auch indigene Gemeinschaften sind betroffen

Von 2002 bis 2023 verlor Kolumbien laut Global Forest Watch 295.000 Hektar Primärwald in indigenen Territorien. Die Flächen werden vorwiegend landwirtschaftlich genutzt, beispielsweise für den Anbau von Kaffee, Ölpalmen, Bananen und Mais. Auch die Nutzung von Weideland zur Viehzucht findet in niedrigeren Höhenlagen statt, genauso wie der Anbau von Koka-Pflanzen für die Herstellung von Kokain. Viele dieser Anbaugebiete sind degradiert, die Natur und ihre Ökosystemkreisläufe zerstört. 

Um die artenreiche Umwelt wieder aufzubauen und wieder in ihren natürlichen Zustand zu bringen, unterstützen wir das indigene Volk der Kogi beim Kauf von Flächen in der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien. Mit dem Rückkauf des Landes soll den Indigenen nicht nur ihr enteignetes Land wieder zurückgegeben werden, sondern auch wichtige Waldflächen geschützt und renaturiert werden. Perspektivisch wollen die Kogi mit dem Landrückkauf ermöglichen, einen „Korridor“ von den Gipfeln der Berge der Sierra Nevada de Santa Marta bis an die karibische Küste zu schaffen.

Geld spielt in der Jahrtausende alten Kultur der Kogi eigentlich kaum eine Rolle, da sie direkt von und mit Land leben. Doch jetzt benötigen sie zum ersten Mal in ihrer Geschichte Geld, um ihr entwendetes Land zurückzuerwerben. Die Kogi benötigen daher die Unterstützung privater Personen oder Organisationen, die ihnen die nötigen Mittel für dieses Vorhaben zur Verfügung stellen. Wir wollen sie dabei unterstützen.

Helfen Sie uns dabei! Mit einer Spende von 5 € ermöglichen Sie den Rückkauf von 2 m² Land für die Kogi!

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Quellen:

Zeit: Abholzung seit Abschluss des Friedensvertrags gestiegen; Zeit: Und friedlich stirbt der Regenwald; Global Forest Watch; DW