Wisent-Welt-Wittgenstein muss Insolvenzantrag stellen
Projekt im Sinne des Natur- und Artenschutz weiterführen
Am 7. August entschied das Landgericht Arnsberg, dass der Antrag von zwei Waldbauern zulässig und begründet sei. Demnach können diese Dienstleister zum Fernhalten der wilden Wisente von ihren Grundstücken beauftragen und dem Wisent-Verein in Rechnung stellen. Der Entscheidung des Landgerichts vorausgegangen waren zahlreiche gerichtliche Auseinandersetzungen der Wisent-Welt mit den Waldbauern bis vor den Bundesgerichtshof.
Da die Forderungen der Waldbauern an den Wisent-Verein mit dem Urteil jährlich 250.000 € betragen, ist der Insolvenzantrag aus Sicht des Vereins notwendig und unumgänglich. Denn im Falle einer Zwangsvollstreckung des Urteils würde dem Verein Zahlungsunfähigkeit und damit das sofortige Ende der langjährigen Arbeit drohen. Mit dem Schritt des Insolvenzantrags soll daher gewährleistet werden, dass Gehälter von Mitarbeitenden fortgezahlt werden und die Wisent-Wildnis geöffnet bleiben kann. Zudem soll das in Westeuropa einzigartige Artenschutzprojekt gesichert und der Schutz der Wisente weiter gewährleistet werden. Im Sinne des Natur-, Arten- und Klimaschutzes in Deutschland sei es unabdingbar, das Projekt weiterzuführen. Auch, da es als Vorbild und Leuchtturmprojekt für andere westeuropäische Länder gilt.
Spenden werden noch bis Ende des Jahres gesammelt
Seit Anfang 2020 unterstützt Naturefund das Auswilderungs- und Artenschutzprojekt als strategischer und finanzieller Partner. Seitdem wurde eine Menge erreicht, beispielsweise der Bau einer Fanganlage mit der tatkräftigen und finanziellen Unterstützung von Naturefund mit knapp 55.000 €. Die Fanganlage dient dem schonenden und stressfreien Fangen der Jungbullen. Damit verwandte Tiere sich nicht untereinander paaren, müssen Jungbullen entnommen und in andere Wisent-Projekte in Europa, beispielsweise nach Polen, Rumänien, Bulgarien, Russland oder Weißrussland umgesiedelt werden.
Vor dem Bau des Fangstands war dieser genetische Austausch nur bedingt möglich und die Bullen mussten mitunter geschossen werden – nicht der eigentliche Sinn hinter dem Projekt. „Es ist natürlich ganz, ganz wichtig, dass die Tiere leben können und dass wir sie auch wieder in die Freiheit entlassen können“, so Wisent-Ranger Hendrik Trapp damals. Zudem konnte dank der Fanganlage auch die medizinische Behandlung der Wisente erleichtert werden.
Um den Bau der Fanganlage in 2020 so schnell wie möglich abzuschließen und damit Wisente weiter auszuwildern, ging Naturefund mit der Spendensumme von 55.000 € zur Finanzierung des Materials in Vorleistung. Gerne können Sie bis Ende des Jahres noch für das Projekt spenden, um die Spendensumme für die auch jetzt noch im Einsatz befindliche Fanganlage zu erreichen. „Das Wisent-Projekt ist ein wichtiges und in Westeuropa einzigartiges Artenschutzprojekt, welches von der Wisent-Welt mit viel Engagement und Liebe für die Tiere umgesetzt wurde“, so Katja Wiese, Geschäftsführerin von Naturefund. „Die Wisente sind weiterhin vorhanden und müssen umsorgt werden. Dabei unterstützen wir, wo wir können.“
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